Mauthausen Guides

Derzeit besuchen jährlich über zweihunderttausend Menschen die KZ-Gedenkstätte Mauthausen.

Etwa die Hälfte von ihnen ist jünger als 20 Jahre. Der überwiegende Teil der Gruppen wünscht eine Begleitung durch das Gelände. Jährlich melden sich unzählige SchülerInnen- und Lehrlingsgruppen sowie andere InteressentInnen beim Mauthausen Komitee Österreich.

Die adäquate pädagogische und didaktische Betreuung von BesucherInnen der KZ-Gedenkstätte ist uns ein großes Anliegen und ist für einen nachhaltigen Gedenkstätten-Besuch essentiell. Aus diesem Grund besteht schon seit längerem ein BegleiterInnen-Projekt des Mauthausen Komitee Österreich, das in enger Zusammenarbeit mit WissenschaftlerInnen, KommunikationsexpertInnen und Überlebenden des KZ-Mauthausen ständig weiterentwickelt wird.

Das Mauthausen Komitee Österreich bietet einen zertifizierten BegleiterInnen-Pool an, die den verantwortlichen Lehr- und Betreuungskräften

  • individuell bei der Vorbereitung des Besuchs zur Seite stehen,
  • in weiterer Folge die Jugendlichen beim Besuch der Gedenkstätte begleiten
  • und im Anschluss daran als professionelle Coaches in der Nachbereitung zur Verfügung stehen.

Dieses umfassende Angebot wird abgestimmt auf die Zugänge zum Thema und Spezifik der jeweiligen Gruppen (Lehrlinge, SchülerInnen, Studierende, Gruppen mit hohem migrantischen Anteil, regionale Herkunft, Geschlechterverhältnis, Vorwissen etc.) und soll damit eine intensivere Sensibilisierung für die im Kontext mit dem KZ Mauthausen und seiner Geschichte stehenden Problematiken ermöglichen. Durch die thematische Schwerpunktsetzung auf Rassismus und Diskriminierung heute werden die Überwindung der zeitlichen Distanz zu den historischen Ereignissen und ein zeitgemäßer Zugang zur Problematik ermöglicht.

Im November 2009 wurden für den BegleiterInnen-Pool des Mauthausen Komitee Österreich 30 zusätzlich ausgebildete Mauthausen Guides zertifiziert.
Bei der Auswahl zur Teilnahme an der Mauthausen Guideausbildung wurde auch auf eine Verankerung in den Bereichen Jugendarbeit, Personalvertretung oder/und sozialer Arbeit geachtet, um später neue Zielgruppen anzusprechen, die bis jetzt nur zu einem geringen Teil die KZ-Gedenkstätte Mauthausen besucht haben. Ein weiteres Hauptaugenmerk wurde bei der Auswahl darauf gelegt, auch Menschen für das Projekt zu gewinnen, die selbst Angehörige von Minderheiten sind (neben MigrantInnen auch Minderheiten wie etwa Roma oder Sinti) – bei einem Fünftel der zertifizierten Guides ist dies der Fall. Auf Grund des viel zu geringen Frauen-Anteils in der pädagogischen Gedenkstättenarbeit, wurde aus diesen Gründen auch auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis geachtet: mehr als die Hälfte der neuen Mauthausen Guides sind weiblich.

TIPP: Wir haben ein spezielles Vor- und Nachbereitungsangebot!

Hintergrundbild