KZ-Außenlager Schönbrunn

Gründung des Konzentrationslagers

Das KZ-Außenlager Schönbrunn entstand im Zusammenhang mit der Forschung des selbsternannten „Naturforschers“ Viktor Schauberger, der eine alternative Antriebstechnologie namens „Repulsine“ entwickelt hatte. 1943 arbeitete er bereits mit Häftlingen im KZ Mauthausen an der Entwicklung einer sogenannten Flugscheibe. Er führte auch Experimente in den Bereichen Strömungstechnik, Energiegewinnung und alternative Antriebsarten durch. Besonders seine Versuche, alternative Fluggeräte zu entwickeln, stießen auf das Interesse der SS. Vermutlich wegen der besseren Infrastruktur wurde sein Labor nach Schönbrunn verlegt. Ende September 1944 wurden deshalb einige Häftlinge mit speziellen Fähigkeiten von Mauthausen nach Wien überstellt.

Lokalisierung

Das Außenlager Schönbrunn war in der Fasangartenkaserne in Wien-Hietzing untergebracht, die genaue Lokalisierung ist heute nicht mehr möglich.

Informationen über die Häftlinge

Insgesamt fünf Häftlinge (ein Pole, zwei Tschechen und zwei Häftlinge aus dem Deutschen Reich) befanden sich im KZ-Außenlager Schönbrunn.

Zwangsarbeit

Die Häftlinge verfügten allesamt über spezielle technische Fähigkeiten und arbeiteten an der Verwirklichung des von Viktor Schauberger ersonnenen alternativen Antriebs.

Bewachung

Über die Bewachung der Häftlinge in Wien Schönbrunn ist bislang wenig belegt. Der nicht näher bekannte SS-Hauptsturmführer Lindner soll die Häftlinge bewacht haben.

Schließung

Das KZ-Außenlager Schönbrunn wurde im April 1945 in ein Sensenwerk nach Leonstein (OÖ) verlagert, wo die Häftlinge ihre Arbeit fortsetzen mussten. Kurz vor der Befreiung von Mauthausen wurde das Häftlingskommando in das Stammlager zurückgeschickt.

Gedenken und Erinnern

Heute nutzt das österreichische Bundesheer die Bauwerke der Waffen-SS als Kaserne, die mittlerweile in Maria-Theresien-Kaserne umbenannt ist. Ein Erinnerungszeichen an das KZ-Außenlager Schönbrunn ist nicht vorhanden. Eine lokale Initiative des Mauthausen Komitees Österreich bemüht sich um die Errichtung eines Denkmals.

Fotos (Aktuell, Historisch, Topografie und Luftaufnahmen)

Eingang in die Fasangartenkaserne
Viktor Schauberger
Satellitenfoto: Detailansicht ehem. Lagergelände
Satellitenfoto: ehem. Lagergelände mit GPS-Daten
Wiens vergessene Konzentrationslager © ORF