KZ-Außenlager Vöcklabruck-Wagrain
Gründung des Konzentrationslagers
Errichtet wurde das KZ-Außenlager im Auftrag der DEST GmbH als Basis für verschiedene Arbeitseinsätze in der Umgebung der Bezirkshauptstadt – vornehmlich im Straßenbau. Das KZ-Außenlager Vöcklabruck‐Wagrain wurde am 6. Juni 1941 gegründet. Es gab noch ein Subkommando des KZ-Außenlagers Schlier‐Redl‐Zipf in Vöcklabruck. Dieses KZ-Außenlager bestand von 30. September 1943 bis 24. März 1945 und ist kaum erforscht.
Lokalisierung
Das KZ-Außenlager Wagrain befand sich auf jenem Areal, auf dem sich heute ca. je zur Hälfte der Busparkplatz des Schulzentrums und die Bezirkssporthalle befinden. Die damals nicht asphaltierte Zufahrtsstraße dürfte in etwa der heutigen Einfahrt von der Bahnhofstraße Richtung Sporthalle entsprochen haben. Am Beginn stand rechts ein SS‐Wachmann‐Häuschen, wenige Meter dahinter die Baracke der SS. In entsprechendem Abstand, umgeben von Stacheldraht, befand sich das eigentliche Lager mit sieben oder acht Baracken, mittig der Appellplatz.
Informationen über die Häftlinge
Am 6. Juni 1941 wurden vermutlich 297 republikanische Spanier, zwei Deutsche und ein Marokkaner in das bereits existierende KZ-Außenlager Wagrain gebracht. Die Häftlinge waren in Baracken mit zwei Stuben untergebracht. Der Lagerälteste wurde von den Häftlingen bestimmt: ein Mann namens Cäsar – dessen Name auch das ganze Vöcklabrucker Arbeitskommando trug: „Cäsar‐Kommando“.
Zwangsarbeit
Es gab zwischen fünf und sieben Kommandos, die die Aufgaben verteilten und die Durchführung überwachten. Die Häftlinge wurden zum Straßenbau (Kommandos „Straßenbau I“ und „Straßenbau II“), für Aufräumarbeiten unter Zuweisung von Zivilisten, zum Brückenbau (Kommandos „Vöcklabrücke“, „Agerbrücke“, „Tiefenweg“), zu Arbeiten am Bau einer Wasserleitung und zu Arbeiten in einer Schottergrube in Attnang-Puchheim eingesetzt.
Bewachung
Etwa 30 SS-Männer waren für die Bewachung des Lagers zuständig. Über die Führung des Lagers sind keine Informationen vorhanden. Jeweils vor und nach der Arbeit mussten die Häftlinge auf dem Appellplatz antreten.
Schließung
Am 14. Mai 1942 waren die verlangten Arbeiten beendet und das „Arbeitskommando Cäsar" wurde von der SS geschlossen zum Kraftwerksbau nach Ternberg überstellt.
Gedenken und Erinnern
1988 stellte das Mauthausen Komitee Vöcklabruck am Standort des ehemaligen Konzentrationslagers, vor der Bezirkssporthalle in Wagrain, einen Gedenkstein auf. Die lokale Initiative des Mauthausen Komitees Österreich veranstaltet jährlich eine Gedenkfeier.